Statement vom 10. Oktober 2022
Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die drei US-Ökonomen Ben Bernanke, Douglas W. Diamond und Philip H. Dybvig. DIW-Präsident Marcel Fratzscher kommentiert die Entscheidung wie folgt:
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften an Ben Bernanke, Douglas W. Diamond und Philip H. Dybvig ist eine verdiente Auszeichnung an der Schnittstelle der Makroökonomie zu den Finanzmärkten. Alle drei US-Ökonomen haben in ihrer Forschung die Bedeutung von Finanzmärkten, Schulden und Psychologie für Banken- und Finanzkrisen herausgearbeitet und betont. Diese Forschung ist höchst politikrelevant und heute die Grundlage für Entscheidungen der Zentralbanken weltweit, allen voran der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB). Ben Bernanke hat selbst als Chef der US-Notenbank während der globalen Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 eine zentrale Rolle gespielt. Ihm ist es gelungen, global eine noch viel tiefere Krise zu verhindern, und er konnte sich dabei auf seine Forschung, vor allem der globalen Depression von 1929 bis 1933, stützen. Er ist ein Vorbild und herausragendes Beispiel dafür, wie wichtig und zielführend die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaftspolitik sein kann. Dies unterstreicht damit die Bringschuld der Wissenschaft für die reale Welt.
Themen: Finanzmärkte , Geldpolitik