Statement vom 16. Juni 2017
Die Einigung der Eurogruppe auf die Auszahlung weiterer Hilfskredite an Griechenland in Höhe von etwa 8,5 Milliarden Euro kommentiert Alexander Kritikos, Forschungsdirektor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam, wie folgt:
Mit der Freigabe der nächsten Zahlung aus dem laufenden Hilfsprogramm ist eine Hängepartie endlich zu Ende gegangen. Griechenland kann damit die nächste, im Juli anstehende Kredittranche bedienen. Allerdings belasten solche Einigungen auf den letzten Drücker jedes Mal die schwache griechische Wirtschaft. Die immer wieder drohende Zahlungsunfähigkeit des Landes ist Gift für geplante Investitionen. Das erschüttert unnötigerweise das ohnehin labile Vertrauen in die Stabilität der politischen Rahmenbedingungen in Griechenland und führt zu großer Zurückhaltung bei potentiellen Investoren. Für das verbleibende Jahr im dritten Hilfsprogramm müssen die griechische Regierung und Griechenlands Gläubiger die Prioritäten überdenken und sich sehr viel mehr auf Maßnahmen konzentrieren, die das Wirtschaftswachstum fördern.
Themen: Europa , Finanzmärkte