DIW Wochenbericht 11 / 1989, S. 119-123
Alfred Haid
Die Deutsche Bundespost, mit rund einer halben Million Beschäftigten und einem Umsatz von über 50 Mrd. DM eines der größten Unternehmen Europas, wird seit 1871 als staatliche Post- und Fernmeldeverwaltung geführt. Da die Bundespost als Sondervermögen des Bundes mit eigener Haushalts- und Rechnungsführung von dem übrigen Vermögen des Bundes getrennt ist, müssen Defizite in Teilbereichen entweder durch Überschüsse in anderen Bereichen abgedeckt oder durch Kreditaufnahme ausgeglichen werden. Das defizitäre, in seiner Produktivitätsentwicklung stagnierende Postwesen wird seit Jahren durch das profitable, mit zweistelligen Zuwachsraten expandierende Fernmeldewesen subventioniert. Als Konsequenz entwickelte sich im Fernmeldesektor eine Gebührenstruktur, die sich mehr an der Subventionierung anderer Bundespostdienste als an den jeweiligen Kosten der Dienste orientierte.
Themen: Produktivität, Konjunktur, Digitalisierung