Vortrag: Prof. Christian Dustmann, PhD. | University College London
Kommentar: Martin Spiewak | DIE ZEIT
Moderation: Prof. Dr. C. Katharina Spieß | DIW Berlin
In Zeiten zunehmender sozialer Ungleichheit in Deutschland wird der frühen Selektion der Schulkinder im Alter von 10 Jahren durch das dreigliedrige Schulsystem immer mehr der Vorwurf gemacht, sie trage zur Zementierung von Ungleichheit bei. Viele Statistiken verweisen auf den Zusammenhang von elterlicher Bildung und Schulwahl im Alter von 10 Jahren, einem Alter, in dem die Kinder noch keine eigenständigen Lebens- und Bildungsentscheidungen getroffen haben können. Eine neue Studie der Forscher Christian Dustmann und Uta Schoenberg vom University College London sowie Patrick Puhani von der Leibniz Universität Hannover zeigt nun, dass die Schulwahl im Alter von 10 Jahren keine langfristigen Effekte auf Schulabschlüsse und Löhne hat, weil das deutsche Schulsystem flexibel genug ist, um frühe Fehlentscheidungen zu späteren Zeitpunkten zu korrigieren.
Prof. Christian Dustmann, PhD. | Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften am University College London und Leiter des Centre for Research and Analysis of Migration (CReAM). 1992 Promotion in Wirtschaftswissenschaften am European University Institute mit Habilitation an der Universität Bielefeld 1997. Dustmann ist Mitherausgeber der Zeitschriften Journal of Population Economics und Economic Journal. Research Fellow am Centre for Economic Policy Research (CEPR), London und am Institute for the Study of Labor (IZA). Zudem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institute for Fiscal Studies (IFS) und am Centre for Economic Performance (CEP), London. Zu seinen Hauptforschungsinteressen gehören Zusammenhänge zwischen Demographie und Wirtschaft und Arbeitsmarkttheorien. In diesen Forschungsbereichen hat er bereits zahlreiche Werke veröffentlicht.
Martin Spiewak | Redakteur Wissen, DIE ZEIT. Nach dem Abitur leistete er seinen Zivildienst im Altersheim, studierte Geschichte und Spanisch in Hamburg und Madrid und Journalismus in München. Bevor er zum "Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt" ging, reiste er ein Jahr durch Mexiko und Kolumbien und arbeitete mit Straßenkindern. 1999 kam er zu der ZEIT ins Wissen. Bildung ist sein großes Thema. 2007 verbrachte er mehrere Monate an der Harvard University, um über Integration zu arbeiten.
Prof. Dr. C. Katharina Spieß | Leiterin der Abteilung Bildungspolitik am DIW Berlin. Ihr Forschungs- und Publikationsschwerpunkt liegt im Bereich der Frühkindlichen Bildung.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
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Themen: Bildung